Ein Für-sich-sein für ein Für-sich-sein — einige Resultate der Phänomenologie der Erfahrbarkeit fremder Subjektivität

Georg Römpp

pp. 113-117

Mit der Reformulierung der Phänomenologie der Erfahrbarkeit fremder Subjektivität in temporalen Begriffen und der Charakterisierung der entsprechenden Bewußtseinsleistung als Vergegenwärtigung fremder Gegenwart hat die transzendental-phänomenologische Theorie der Interpersonalität jene Fassung erreicht, in der sie die Andersheit und Fremdheit des Anderen am stärksten betont. Wenn die Selbstkonstitution durch Selbstzeitigung aber im Rahmen der egologischen Transzendental-Phänomenologie jener Gedanke ist, mit dessen Hilfe das transzendentale absolute ego schon in seinem bloßen Für-sich-sein als Leistung verstanden werden kann, so mußte die Ausarbeitung einer Phänomenologie der Erfahrung fremder für-sich-seiender Subjektivität sich notwendig dieser temporalen Begrifflichkeit bedienen. Sie mußte deshalb auch jene radikalste Formulierung des "Verhältnisses' von fürsich-seienden Subjekten erreichen, die wir als Gegenwart für eine fremde Gegenwart zusammenfassen können. Die Reformulierung in temporalen Begriffen ist deshalb keine überflüssige Zugabe, sondern in den fundamentalen gedanklichen Anfängen der Husserlschen Phänomenologie angelegt.

Publikationsangaben

DOI: 10.1007/978-94-011-2819-3_8

Quellenangabe:

Römpp, G. (1992). Ein Für-sich-sein für ein Für-sich-sein — einige Resultate der Phänomenologie der Erfahrbarkeit fremder Subjektivität, in Husserls Phänomenologie der Intersubjektivität, Dordrecht, Springer, pp. 113-117.

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